Buch Symbol Zweisprachigkeit


Bildung, Betreuung, Erziehung

Nach der Jugendministerkonferenz der Länder 2001 bedeutet ganzheitlich gestaltete Bildung im frühen Kindesalter, „jedes Kind so zu unterstützen, dass es sich im Sinne von persönlicher und gesellschaftlicher Bildung individuell weiterentwickeln und an der sozialen und kulturellen Entwicklung teilhaben kann.“ Das pädagogische Team ist in der Lage, die Basiskompetenzen der Kinder, d.h. die grundlegenden Fähigkeiten und Charaktereigenschaften der Kinder, zu reflektieren und zu fördern. Die Förderung dieser Kompetenzen kann nach unseren Erfahrungen nur im gemeinschaftlichen Miteinander gelingen und kann nur in Zusammenarbeit mit allen Kindern und ihren Bezugspersonen gestaltet werden.

Deshalb ist für die Kita Curumim von größter Bedeutung, jedes Kind individuell und ganzheitlich zu sehen, zu erkennen und zu fördern. Seine Lebenswirklichkeit und die Prinzipien seiner Familie werden individuell beobachtet und berücksichtigt. Das Lernen und die Entwicklung ihrer Fähigkeiten, wie Wahrnehmungen, Aufmerksamkeit, motorische, sprachliche und soziale Fähigkeiten, werden täglich durch die gemeinsame Arbeit der pädagogischen Fachkräfte mit den Kindern erreicht, sei es sowohl bei den Alltagsaktivitäten wie Mahlzeiten, Aufräumen der Umgebung und Körperpflege als auch bei freien oder angeleiteten Aktivitäten, freies Spiel oder auf dem Spielplatz, bei den Spaziergängen oder Ausflügen. Jede Aktivität ist so konzipiert, dass sie den Kindern hilft, jede ihrer Fähigkeiten auf intuitive und unterhaltsame Weise zu entwickeln oder zu erwerben.

Wir nehmen die pädagogische Arbeit mit den Kindern sehr ernst und deshalb basiert der Rahmen und die Grundlage dieser Arbeit auf dem gesetzlichen Auftrag, d.h. auf dem Gesetz, das die bundesgesetzlichen Regelungen zur Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland umfasst, dem SGB VIII (Achtes Buch Sozialgesetzbuch).

Weitere Grundlegende Basis für die pädagogische Arbeit der Kita Curumim sind der Hessische Bildungs- und Erziehungsplan, die ergänzenden Handreichungen mit Bezug auf Kinder in den ersten drei Lebensjahren und QSV – Erfolgreiche Bildungspraxis in Kindertageseinrichtungen sowie „Rechte, Schutz und Beteiligung in Frankfurter Kitas“.


Pädagogische Zielsetzung

Es ist ein grundlegender Bestandteil der pädagogischen Arbeit der Einrichtung, die Entwicklung der emotionalen, kognitiven, sozialen und psychomotorischen Fähigkeiten eines jeden Kindes durch eine ganzheitliche Erziehung zu fördern und zu unterstützen. 

Das Ziel ist, dass sich die Kinder zu selbständigen, selbstbewussten und zufriedenen Personen entwickeln, die sich ihrer Verantwortung gegenüber sich selbst, anderen und ihrer Umwelt nicht nur bewusst sind, sondern diese auch übernehmen können.

Um den individuellen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden, ist die pädagogische Arbeit der Kita von verschiedenen Ansätzen geprägt: Montessori, situationsorientiertem Ansatz, projektbezogenen Arbeiten, Emmi Pikler, usw. Diese Ansätze werden regelmäßig reflektiert und die pädagogische Arbeit wird entsprechend angepasst. Darüber hinaus liegen uns Vielfalt und Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Langfristig streben wir eine Zero-Waste, antirassistische Kita an, die Vorurteile aller Art abbaut. Um dies zu erreichen, veranstalten wir regelmäßig Seminare und Treffen für das pädagogische Team mit Experten auf ihrem jeweiligen Fachbereich.


Mehrsprachige Kita und ihre Vorteile

Eine Erziehung, die die Interkulturelle Kompetenz fördert, fördert zugleich die Toleranz gegenüber Vielfalt und „Anderssein“. Dies ermöglicht es, den Menschen, kulturelle Unterschiede kennen, schätzen und akzeptieren zu lernen. Sprache und Kultur sind eng miteinander verbunden.

Die wichtigsten Prinzipien der mehrsprachigen Erziehung sind die Balance zwischen emotionalen und sprachlichen Zuwendungen mit den Kindern. Auf diese Weise kann eine mehrsprachige Kita das Leben des Kindes positiv beeinflussen, nicht nur in Bezug auf die Entwicklung sozialer Kompetenzen, sondern auch in intellektueller Hinsicht.

Das Erlernen beider Sprachen soll mit der Umgebung und dem situativen Verständnis verbunden sein. Nach dem Prinzip der Immersion lernen die Kinder der Kita Curumim eine Sprache durch spielerische Aktivitäten, Alltagsgespräche und Wiederholung, so natürlich und einfach wie möglich. Dies ist einer der bekanntesten, aber nicht der einzige Weg zur Mehrsprachigkeit.


Begleitung von Übergängen

Das pädagogische Team arbeitet eng mit den Eltern und externen Kindergärten zusammen, um alle Kinder bei ihren Übergängen zu begleiten und zu unterstützen. Die Begleitung beim Übergang wird auf die individuelle Situation der Kinder, Eltern und pädagogischen Fachkräften abgestimmt.

Während der Eingewöhnungszeit, soll sich das Kind je nach seinem Bindungsverhalten behutsam und in Anwesenheit der Erziehungsberechtigten an die neue Umgebung, die Kinder, die Sitten und Gepflogenheiten in der Krippe Curumim gewöhnen. Diese Zeit ist auch eine gute Gelegenheit für die Eltern, die anderen Kinder, das pädagogische Personal und den Alltag der Kita Curumim besser kennen zu lernen.  

Die Eingewöhnung in der Krippe dauert normalerweise zwischen 6 und 8 Wochen und zwischen 3 und 4 Wochen im Kindergarten. Nach der Anfangsphase, in der das Kind von der pädagogischen Fachkraft und einem Elternteil begleitet wird, ziehen sich die Eltern langsam und sanft unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des Kindes zurück. Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn sich das Kind von seiner Bezugsperson trösten lässt und sich wohl und sicher fühlt. Für Kinder zwischen 1 und 3 Jahren bedeutet dies, dass das Kind in der Einrichtung schläft. 

Der Übergang von der U3 in die Ü3 kann für ein Kleinkind eine emotional intensive Zeit sein, denn einerseits sind die Kinder glücklich den Kindergarten bald besuchen zu dürfen, anderseits stellen die neue Situation und ihre Veränderungen nicht nur für die Kinder, sondern auch für ihre Eltern und Familien eine gewisse Unsicherheit dar. Der Einbezug der Eltern und die Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse und Sorgen ist nicht nur für die Familie selbst von großer Bedeutung, sondern auch für die Fachkräfte unserer Einrichtung, die den Wechseln in den Kindergarten mit den Kindern (denjenigen, die gehen, und denjenigen, die bleiben) besprechen, thematisieren und ritualisieren.

Gemeinsam mit den Eltern und, wenn mögliche, dem externen Kindergarten, plant das pädagogische Team plant die Schritte zur Gestaltung der Wechselsituation. Beispielsweise planen und besuchen eine kleine Gruppe von Kindern und Fachkräften beider Einrichtungen gemeinsam den externen Kindergarten. 

Nicht alle Kinder aus den Krippengruppen können in die Kindergartengruppe der Kita Curumim aufgenommen werden, aber diejenigen, die es können, haben die Chance, sich mit mehr Zeit und Unterstützung daran zu gewöhnen, indem sie einen Monat vor dem Austritt der Krippengruppe zusammen mit ihrer Bezugsperson die Kindergartengruppe besuchen, was ihnen den Eintritt in die Kindergartengruppe erleichtert. In jedem Fall wird der gesamte Prozess zwischen den Gruppen und den Erziehungsberechtigten abgestimmt und koordiniert. 


Bewegungserziehung

Das Ziel, die motorische Entwicklung des Kindes unter Berücksichtigung seines natürlichen Bewegungsbedürfnisses zu fördern und zu unterstützen, wird normalerweise wie folgt umgesetzt:

Wöchentliche Turnstunde und/oder Capoeira,
Wöchentliche Rhythmik Stunden,
Bewegungsspiele und Lieder entsprechend den Jahreszeiten,
Ausflügen und Spaziergängen,
Spielen auf den öffentlichen Spielplätzen,
Klettern, toben, rutschen, hüpfen, rollen, purzeln und spielen im Bewegungsraum,
Experimentieren mit verschiebenden Bewegungsmöglichkeiten: Grob- und Feinmotorik, wie Reißen, Schneiden, Malen und Bauen.


Sozialerziehung

In diesem Bereich entwickeln sich die Kinder durch den Umgang mit sich selbst, mit seinen Mitmenschen und mit der Umwelt, wobei sie auch wichtige Regeln des Zusammenlebens und deren Einhaltung lernen. Die Entdeckung eigener Bedürfnisse hat auch viel mit der Entdeckung der Bedürfnisse der anderen und der gegenseitigen Rücksichtnahme zutun, wodurch die älteren Kinder zu Vorbildern für die Jüngeren werden. Auch das Durchsetzungsvermögen, das Äußern von Wünschen, das Mitteilen von Bedürfnissen in alltäglichen Interaktionen werden gestärkt und gefördert. Dies wird beispielweise umgesetzt durch:

„Hilfe mir, es selbst zu tun“ (Maria Montessori),
Regeln lernen und einhalten,
Strategien zur Konfliktlösung,
Kooperation bei Übungen des täglichen Lebens wie Aufräumen, Tisch decken, Spielen, selbständiges An- und Ausziehen,
Förderung der Zusammenarbeit zwischen Kindern und Fachkräften,
Toleranz und Kommunikation innerhalb der Gruppe,
Integration neuer Kinder,
Aufgeschlossenheit gegenüber fremden Kulturen,
Aufarbeitung der Situation des Alltages.



Musikalisch-rhythmische Früherziehung

Die Kita Curumim möchte den Kindern von klein auf das Interesse und die Freude an der Musik vermitteln und bietet zu diesem Zweck folgende Angebote:

Tägliches Singen auch als Ritual und Zeitvorstellung,
Tägliche rhythmische Übungen,  
Das Experimentieren mit verschiedenen Musikinstrumenten,
Klanggeschichten,
Kreisspiele,
Wöchentliche Unterstützung durch eine externe Musikfachkraft,
Hören von Musik und Singen in verschiedenen Sprachen,
Sensibilisierung auf akustische Reize, wie laut-leise, schnell-langsam, hoch-tief.



Gesundheitserziehung

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist die Grundlage für ein gesundes Wachstum. Die Kita Curumim möchte bei jedem Kind den Grundstein für ein gesundes Verhältnis zum Essen  legen.

Das Mittagessen wird täglich frisch von einer Cateringfirma geliefert und sowohl das Frühstuck als auch derNachmittagssnack sind zuckerfrei und werden mit frischem Obst, Gemüse, Butter, Käse, Brot, Müsli und Bio-Joghurt zubereitet.

Hygiene wird in der Kita großgeschrieben, deshalb gehören Händewaschen vor und nach den Mahlzeiten sowie Zähneputzen zum Tagesablauf.


Umwelt und Sachbegegnung

Alles in der Umwelt bietet dem Kind Anreize zum Lernen, Entdecken und Beobachten und der natürliche Forscherdrang jedes Kind wird in unserer Kita täglich durch verschiedene Aktivitäten gefördert, zum Beispiel:

Experimentieren mit Wasser, Luft, Steinen und Erde
Sammeln von Blättern von Bäumen,
Basteln mit Kastanien und anderen Naturmaterialien,
Besuche im Palmengarten und Museen,
Farbenmischung sowie das Verhältnis von Wasser zu Farbe untersuchen,
Beobachtung der Natur.


Die Umwelt ist äußert komplex und beschränkt sich nicht nur auf die Natur, sondern umfasst ebenso Ernährung, Lärmschutz, Energieverbrauch und Konsumverhalten. Da uns der Schutz und die Pflege der Natur sehr am Herzen liegen, bestrebt wir langfristig eine Zero-Waste Kita zu werden, indem die Kita beispielweise umweltfreundliche Materialien verwenden und so viel wie möglich auf Plastik und andere umweltschädliche Materialien verzichten.


Freispiel

Das Freispiel ist unverzichtbar für die Entwicklung des Kindes und daher im Krippenalltag unerlässlich. Die Kinder werden ermutigt, Eigeninitiative zu ergreifen, um ihre Selbständigkeit zu entwickeln, Regeln zu akzeptieren sowie Konflikte zu lösen, über die Spielart, das Spiel selbst, seine Dauer sowie die Personen, mit denen sie spielen, zu entscheiden.

Weitere Aspekte sind die Auseinandersetzung mit Themen, die die aktuelle Lebenssituation beeinflussen, sowie die Förderung der Kreativität und der Kommunikationsfähigkeit. Eigenen Interessen, das Kennenlernen von sich selbst und die Beobachtung anderer gehören ebenfalls dazu. Beim Freispiel sind die Kinder nicht allein. Die Erziehungskräfte spielen dabei eine wichtige Rolle, indem sie die geeignete Räumlichkeiten und Materialien für das Spiel zur Verfügung stellen, die Kinder begleiten und mit ihnen spielen (wenn die Kinder das wollen), sie zum Spielen anregen, sich aber auch wieder zurückziehen und besonders auf die Einhaltung der getroffenen Absprachen und Regeln achten. 

Darüber hinaus hat das pädagogische Team die Möglichkeit, die Einzel- und auch Gruppensituationen zu beobachten, und so als Grundlage für das Erkenne und Eingehen auf Individuelle und kollektive Bedürfnisse zu dienen.


Spracherziehung und -Entwicklung

Durch die Sprache und das Sprechen stellt das Kind die Beziehung zu seiner Umwelt her und erwerben die Sprache kontinuierlich und schrittweise durch die alltäglichen Situationen. Um den Spracherwerb zu vertiefen und die Angebote zu erweitern, bietet die Kita Curumim je nach Thema verschiedene Aktivitäten auf Deutsch, Portugiesisch/Englisch an,die das Erlernen der Alltagssprache sowie die Entwicklung des phonologischen Bewusstseins jedes Kindes unterstützen, wie zum Beispiel:

Gespräche zu verschiedenen Themen,
Rollen- und Theaterspielen,
Erzählen, Berichten und Zuhören von Geschichten z. B. im Morgenkreis,
Bilderbüchern (Hören und Nacherzählen),
Kreisspielen,
Lieder, Reimen, Gedichten und Begrüßungen,
Wahrnehmungsspiele,
Sprachspiele zur Erweiterung des Wortschatzes über den Tag verteilt,
Singen.

Die sprachliche Entwicklung von Kindern verläuft individuell sehr unterschiedlich, und wird auf verschiedene Weise begleitet. Um vielfältigen Biographien ein- und zweisprachiger Entwicklung gerecht werden und individuell auf das einzelne Kind eingehen zu können, führen die pädagogischen Fachkräfte mit jedem Kind differenzierte Beobachtungen durch.


Feste und Feiern in der Kita Curumim

Feste sind die Höhepunkte des Jahres. Kinder brauchen vertraute und wiedererkennbare Rituale, die die Zeit strukturieren. Mit diesen Festen schafft die Kita Gelegenheiten für die Kinder, verschiedene Traditionen und Bräuche aus unterschiedlichen Kulturen zu erleben. Die Kita Curumim ist säkular und gehört keiner religiösen Institution an.

Feste haben nicht nur integrierenden und verbindenden Charakter, sie sind auch ein hervorragendes Bildungsangebot. Deshalb arbeiten wir bei unseren Festen mit den Kindern nicht nur an der Bedeutung, dem Grundgedanken und dem Sinn von Festen, sondern auch an dem festlichen Charakter, der nicht nur durch den Ausdruck der Freude, Singen, Spielen und Tanzen, sondern auch durch besinnliche Momente. Ziel unserer Feste ist es, sowohl den Kindern Momente der Vorfreude, Zusammengehörigkeit und Gemeinschaft zu vermitteln, als auch ihnen zu helfen, ihre sozio-emotionalen, kognitiven, grob- und feinmotorischen Fähigkeiten zu entwickeln.

Die Termine zu den Festen, die wir teilweise mit den Eltern feiern, sind im Jahreskalender/Schließzeiten festgehalten.


Geschlechtsbewusste Erziehung

Kinder werden in der Gesellschaft nicht nur in ihrer frühen geschlechtsspezifischen Prägung differenziert wahrgenommen, sondern auch dazu befähigt, sich auf der Basis existierender geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Gemeinschaft zu orientieren. Deshalb sind Kinder bei in der Kindertageseinrichtung je nach Alter bereits in gewisser Weise durch das Umfeld, in dem sie leben, wie die Familie und die Medien, geschlechtsspezifisch vorgeprägt.

Diese Vorerfahrungen werden vom pädagogischen Personal berücksichtigt, aber das Ziel einer geschlechtsbewussten Erziehung ist es, die Kinder altersgerecht mit den Ausprägungen der männlichen und weiblichen Geschlechterrollen zu konfrontieren und sie in ihr Selbstverständnis zu integrieren, entsprechend ihrem Charakter und ihrer Individualität. Dazu ist es wichtig, die Vielfalt jenseits stereotyper Geschlechterrollen zu betonnen und nicht in Geschlechterklischees zu verfallen, was auch die Beziehung zwischen den pädagogischen Fachkräften und Eltern sowie deren Aufgaben einschließt. 

Auch um die Mission des Trägers zu berücksichtigen und Vorbilder für die Kinder in Bezug auf die Gendervielfalt zu sein, sollen das pädagogische Personal der Kita seine eigenen verinnerlichten Vorurteile vom „typischen Mann und der typischen Frau“ hinterfragen und dekonstruieren und um es bei dieser Aufgabe zu unterstützen, werden in der Kita regelmäßig Weiterbildungen und Konzeptionstage zu diesem Thema organisiert.


Beteiligung der Kinder und Kinderrechte

Kinder haben das Recht, an allen sie betreffenden Entscheidungen entsprechen ihrem Entwicklungsstand beteiligt zu werden. Das bedeutet, dass sie das Recht haben, als Beteiligte in den Entscheidungsprozess einbezogen zu werden, dass sie von klein auf ernsthafte Möglichkeiten erhalten, nicht nur Einfluss zu nehmen, sondern auch Verantwortung zu übernehmen. Die Kita Curumim ist ein sicheres und ideales Umfeld für die Entwicklung solcher Fähigkeiten, beispielweise die Einübung demokratischer Kompetenzen. 

Ziel der Kita ist es, die Selbständigkeit der Kinder zu fördern und ihr Selbstvertrauen zu stärken, indem sie bei der Planung der Alltagsgestaltung mitbestimmen können und je nach Alter und Entwicklungsstand die Möglichkeit haben,bei der Gestaltung des Alltags in der Kita mitzuwirken. Sie sollen ihre Stärken und Schwachen erkennen und zum Ausdruck bringen können und lernen, bewusst damit umgehen. So lernen sie, konstruktiv zu argumentieren, d. h. ihreeigenen Interessen zu vertreten, sich in andere hineinzuversetzen und es aushalten zu können, wenn man sich nicht durchsetzen kann (Frustrationstoleranz). Ein Kind, das von Beginn an gewohnt ist, dass es bei kleinen Entscheidungen des eigenen Alltags gehört und respektiert wird, ist widerstandsfähiger und kann sich besser schützen.

Die täglichen Partizipationsmöglichkeiten in der Einrichtung legen die Grundlage dafür, dass Kinder sich zu mündigen, urteilsfähigen, entscheidungsfreudigen und eigenständigen Persönlichkeiten zu entfalten.


Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit Eltern und Elternbeteiligung

Die gelebte Partizipation betrifft nicht nur die Kinder, sondern auch deren Eltern, die als Erziehungspartner wahrgenommen werden und entsprechend zum Wohl des Kindes mitarbeiten, denn eine von Vertrauen geprägte Beziehung zwischen ihnen und dem pädagogischen Team ist eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Erziehung und Bildung der Kinder. 

Eine Erziehungspartnerschaft wird auf verschiedene Weise entwickelt, unter anderem durch regelmäßige Elterngespräche, die eine hervorragende Gelegenheit für einen offenen Austausch zwischen Eltern und den pädagogischen Fachkräften bieten, da alle Beschäftigte der Einrichtung der Schweigepflicht unterliegen. Auch durch tägliche Unterhaltungen bei Bring- und Abholzeiten, so genannte Tür- und Angelgesprächen, sowie Gespräche, die bei Bedarf in Krisensituationen stattfinden.

Weitere Formen der Elternbeteiligung in der Kita sind beispielweise die Portfolios, in denen sie and der Erstellung von Familienseiten und Texten mitwirken, die die Erlebnisse zu Hause beschreiben, sowie die engmaschige Zusammenarbeit mit den Elternvertretern, bei der die Eltern die Möglichkeit haben, sich in die alltägliche Arbeit der Einrichtung einzubringen, beispielweise durch gemeinsame Aktionen, Vorlesen, Backen, sowie Begleitung von Ausflügen, Festen oder Projekten.

Elternabende finden regelmäßig statt, die auch der Wahl des Elternbeirats dienen. Der Elternbeirat trifft sich mit der Leitung und dem Träger, um aktuelle Themen zu erörtern und so die Anregungen der Eltern in der Arbeit der Kita einzubeziehen und diese transparent zu machenDer Elternbeirat hat Recht auf Information, Anhörung und Beratung und kann eigene Informationsabende, Gesprächskreise für Eltern, einen Elternstammtisch, ein Elterncafé oder ähnliche Veranstaltungen organisieren und die Eltern zu ermutigen, sich in der Kita zu engagieren. Jede KiTa-Gruppe wählt 2 Elternvertreter, so dass der Elternrat der Kita Curumim aus mindestens 6 Erziehungsberechtigten besteht.


Kooperation mit anderen Institutionen

Die Öffnung der Kindertageseinrichtung zum Stadtteil ist zusammen mit der Partnerschaft mit Eltern ein der Säule der Gemeinwesenorientierung des Trägers.

Imbradiva e.V. arbeitet regelmäßig mit anderen Institutionen zusammen. Das Ziel ist, diese Kontakte zu pflegen und zu erweitern, denn der interkulturelle Hintergrund der Kinder, die pädagogische Fachkräfte und Eltern sowie die zweisprachige Erziehung, erfordern diese enge Zusammenarbeit.
Der Imbradiva e.V. und die Kita Curumim stehen in Verbindung mit Institutionen wie: Stadtschulamt Frankfurt, der paritätischen (unser Dachverband), LAG, IFZ (internationales Familienzentrum), DMBE e.V., IAF Verband binationaler Familien und Partnerschaft e.V., AMKA Amt für Multikulturelle Angelegenheiten und Kinderbüro Frankfurt.


Qualitätsentwicklung und -sicherung

Ein wichtiges Anliegen für die Entwicklung der Arbeit in der Kita Curumim ist das Qualitätsmanagement, das zu mehrTransparenz, Kommunikation und Information führt und durch regelmäßige Überprüfung (Qualitätssicherung) Fehler erkennt, reduziert und vermeiden hilft.

Die Verantwortung für das Qualitätsmanagement liegt bei der Leitung und natürlich auch bei dem Träger. Diese beiden sind ist in Zusammenarbeit dafür verantwortlich, die Ziele der Einrichtung zu bestimmen und die Qualität der Arbeit in der Kita zu gewährleisten. Die Zufriedenheit von Personal, Eltern, Kindern und unsere Partnerschaften spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Damit die Qualität erreicht werden kann, müssen alle erforderlichen Ressourcen vom Träger und der Leitung bereitgestellt werden. Qualifiziertes Personal, bedarfsgerechte Dienstpläne, Raumausstattung, Vorbereitungszeit, Dienstbesprechungen sowie Weiterbildung sind beispielsweise in der Kita unentbehrlich, um qualifizierte Arbeit leisten zu können und damit Qualitätssicherung zu betreiben.

Eine ständige Überprüfung der geltenden Qualitätsstandards und des Ist-Zustandes wird im regulären Betrieb, wie Teambesprechungen und Konzeptionstage, überprüft, analysiert und weiterentwickelt. Das Ergebnis der Qualitätsentwicklung wird protokolliert sowie im Zugriff des Teams abgelegt und der Nationalen Kriterienkatalog – Pädagogische Qualität in Tageseinrichtungen für Kinder, der als wichtiges Orientierungswerkzeug gilt, wird in der Kita Curumim verwendet.


Kinderschutz

Es besteht eine Vereinbarung zwischen der Stadt Frankfurt und IMBRADIVA e.V., die das Verfahren gemäß §8a SGB VIII absichert. Die aktuelle Fassung des Kinderschutzkonzeptes ist eine verpflichtende Handlungsanweisung für alle pädagogischen Fachkräfte bei Verdacht auf eine Gefährdung des Kindeswohls und die Dokumentation in der Einrichtung ist verpflichtend. Auf Anforderung werden Einschätzungen u.a. für das Jugendamt erstellt und nach Kenntnisnahme der Eltern weitergegeben.

Wenn gewichtige Anhaltspunkte vorliegen, werden die Beobachtungen und Eindrücke von den pädagogischen Fachkräften dokumentiert und die Kita-Leitung wird zeitnah informiert. Um den diffusen Verdacht zu konkretisieren, benutzt das Fachpersonal die sogenannte »Kiwo-Skala – Einschätzskala zur Kindeswohlgefährdung in Kindertageseinrichtungen« vom Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS). Falls die Bedenken ernster werden, wendet sich die Leitung an einen erfahrenen pädagogischen Fachkraft und informiert gleichzeitig den Träger. 

Um die Unversehrtheit der Kinder zu gewährleisten, nehmen alle pädagogischen Fachkräfte regelmäßig an den internen Informations- und Fortbildungsveranstaltungen zum Thema Kinderschutz teil, und wenn es Anzeichen für Gefährdung des Kindeswohl gibt, sollten die Sorgeberechtigten  so früh wie möglich einbezogen werden. Es sei denn, dies würde den Schutz des Kindes gefährden. 

Alle Fachkräfte der Einrichtung wird ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorliegen. Die Kosten vom Träger getragen, der die persönliche Eignung alle 5 Jahren durch Neuvorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses überprüft. 

Der Trägerverein hat eine Kooperationsvereinbarung mit dem IFZ (Internationales Familienzentrum e. V., Erziehungs- und Familienberatungsstelle) und bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung steht eine insoweit erfahrene Fachkraft zur Beratung im Rahmen des § 8a SGB VIII-Verfahrens zur Verfügung. 

Fehlverhalten und Gewalt durch pädagogische Fachkräfte dürfen nicht geduldet oder gar gefördert werden und die Fachkräfte werden darauf aufmerksam gemacht, nicht wegzuschauen, nicht zu schweigen und nicht zu bagatellisieren


Diese Konzeption ist keine endgültige Fassung, denn so wie sich Kinder, Erwachsenen und damit die Menschheit und die Gesellschaft als Ganzes im Laufe der Zeit verändern und weiterentwickeln, wird sich auch unser pädagogische Ansatz weiterentwickeln. Wir sind ständig dabei, unsere tägliche Arbeit mit Kindern und Eltern zu reflektieren und kritisch zu hinterfragen, um zukünftige Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und uns darauf einzustellen.