Mehrsprachige Erziehung

Die Idee neben der portugiesischen und der deutschen Sprache noch Englisch anzubieten, entstand nach vielen Gesprächen mit Eltern hervor, die an einer sprachlichen Förderung ihrer Kinder interessiert sind und in mehrsprachigen Beziehungen leben.
Die wichtigsten Prinzipien der mehrsprachigen Erziehung sind die emotionale und sprachliche Zuwendung, die mit annähernd gleicher Intensität den Kindern nahe gebracht werden.

Eine Erziehung, die die Interkulturelle Kompetenz fördert, fördert gleichzeitig die Toleranz gegenüber Ausländern. Sie befähigt Menschen, kulturelle Unterschiede zu erkennen und zu akzeptieren. Dabei stehen Sprache und Kultur in einem engen Zusammenhang.

Die Vorteile des Bilingualismus

Professor Colin Baker der Universität Wales ist weltweit einer der führenden Experten auf dem Gebiet des Bilingualismus (weitestgehend Zweisprachigkeit). Nach seiner Einschätzung sind in Forschungsprojekten auf der ganzen Welt folgende Vorteile der Zweisprachigkeit festgestellt worden:

Zweisprachige Kinder haben zwei oder mehr Wörter für Gegenstände und Gedanken. Deshalb sind die Verbindungen zwischen Wörtern und Begriffen nicht sehr eng, was diesen Kindern ein flüssigeres, flexibleres und kreativeres Denken ermöglicht als einsprachigen.

Sie können natürlicher und ausdrucksvoller kommunizieren, behalten eine bessere Beziehungsstruktur zu Eltern und Großeltern sowie zum örtlichen und überörtlichen sozialen Umfeld, in dem sie leben. Sie ziehen den Nutzen aus zwei verschiedenen Deutungsmustern in Literatur, Traditionen, Ideen sowie in Denk- und Verhaltensweisen. (Tess, 2002)

Das Erlernen beider Sprachen soll einen Bezug zum Umfeld haben und Lebenszusammenhänge erfassen. Durch das Prinzip der Immersion lernt das Kind durch alltägliche Gespräche und Wiederholung eine Sprache, so natürlich und so einfach wie möglich. Das ist eine der bekanntesten, aber nicht der einzige Weg zur Mehrsprachigkeit. Die Kinder verbinden die einzelnen Sprachen mit bestimmten Bezugspersonen und können sich so leichter orientieren. In der Eingewöhnungsphase, wenn das Kind nur eine der beiden Sprachen spricht, wird ebenfalls in der ihm verständlichen Sprache gesprochen. Dadurch sollen die Kinder die Fähigkeit erwerben bzw. erweitern, die Sprache in unterschiedlichen Situationen zu wechseln (umschalten). Wir sprechen hier von „situationsabhängiger Sprachtrennung“ Wichtig ist allerdings, dass die Kinder Freude dabei haben und sich in den Sprachen wohlfühlen.